FEBRUARKÄMPFE 34

Februarkämpfe: Einsatz des Bundesheeres im Schlingerhof in Wien 21 am 12. Februar 1934.

 

Februarkämpfe 1934: Die Gegensätze zwischen Sozialdemokraten und  Republikanischem Schutzbund (1933 verboten) einerseits und Christlsozialen und  Heimwehr bzw. der Regierung andererseits (  Erste Republik) führten in den Februartagen (12.-15. 2.) 1934 zum Bürgerkrieg. Die F. brachen aus, als sozialdemokratische Schutzbündler unter R.  Bernaschek einer Waffensuchaktion der Heimwehr (als Hilfspolizei) im Linzer sozialdemokratischen Parteiheim ("Hotel Schiff") bewaffneten Widerstand leisteten. Vorangegangen waren die wiederholte Aufforderung B. Mussolinis an Bundeskanzler E.  Dollfuß, den Marxismus zu bekämpfen, die Absetzung der Leitung der Arbeiterkammer sowie die Verhaftung namhafter Schutzbündler (u. a. Major A.  Eifler und Hauptmann R. Löw).

Dem Kampf in Linz folgten Aufstände in Wien und anderen Ind.-Orten (Steyr, St. Pölten, Weiz, Eggenberg b. Graz, Kapfenberg, Bruck a. d. Mur, Wörgl usw.). Zentren des mit Artillerieeinsatz niedergekämpften Widerstands in Wien waren Arbeiterheime und Gemeindebauten (Karl-Marx-Hof, Goethe-, Sandleiten-, Reumannhof u. a.), bes. in Floridsdorf (z. B. Schlingerhof). Die unorganisierte Aufstandsbewegung scheiterte hauptsächlich daran, dass der von der Sozialdemokratischen  Partei ausgerufene Generalstreik nicht durchgeführt wurde. Die Kämpfe kosteten die Schutzbündler fast 200 Tote und mehr als 300 Verwundete, die Exekutive 128 Tote und 409 Verwundete. Einige Führer des Aufstands wurden hingerichtet (G. Weissel, K.  Wallisch, K.  Münichreiter u. a.), andere konnten ins Ausland fliehen (J.  Deutsch, O.  Bauer, R. Bernaschek). Dem Aufstand folgte das Verbot der Sozialdemokratischen Partei, der Gewerkschaften, aller sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen sowie der von den Sozozialdemokraten geleiteten Gememeinde- und Landesvertretungen und die Ausrufung der  Maiverfassung 1934 bzw. des  Ständestaats.

 

 Februarkämpfe: Zerschossener Gemeindebau in Wien 21.