Beginn des Sozialen Wohnbaus

 

Nach der Bildung der 1. Republik, setzte eine Welle des Wohnbaus ein. Dies war schon längst notwendig. Die Gemeinde ging daran, Wohnungen zu schaffen. Die erste Reaktion war, die Baracken des Heeres in Notwohnungen umzugestalten. Doch schon bald darauf schuf die Gemeindeverwaltung im Herbst 1919 eine größere Wohnhausanlage.

Die Siedlung Schmelz, mit ihren ursprünglich geplanten 75 Mehrfamilien-Häusern, galt als Einleitung der umfassenden Tätigkeit der Stadt Wien auf dem Gebiet der Wohnungsfürsorge. Es waren aber einige Schwierigkeiten zu überwinden. Da der Baugrund auf Heeresgelände geplant war, und die langwierigen Verhandlungen wegen 100 000 m2 Baugrundes aussichtslos wurden, kam es zur Einschränkung des Bauprojektes auf nur 42 einstöckige Wohnhäuser, die aber trotzdem immerhin 308 Wohnungen und 14 Geschäftslokale enthielten. Noch dazu kam, dass die Baustoffe von der Heeresverwaltung beschlagnahmt wurden, und daher mit billigen, minderwertigen Ersatzstoffen wie Betonhohlsteinen Vorlieb genommen werden musste. Fertiggestellt wurde dieses Projekt 1922. Durch verstärkte Wohnungsnot wurde im Sommer 1921 ein Ausbau dieser Siedlung von 13 Häusern (123 Wohnungen ) unternommen, der 1923 vollendet war. Die Verbesserungen gegenüber der früheren Wohnsituation waren eindeutig: Wasserleitung, und Sturzklosetts befanden sich innerhalb des Wohnverschlusses, Gas war in die Küche eingeleitet und die kleinsten Wohnungen bestanden aus Vorraum, Zimmer, Küche wobei das Zimmer um 20 m2 betrug ( Während der Vorkriegszeit waren ganze Wohnungen so groß!). Die restlichen entweder aus Vorraum, Zimmer, Kabinett und Küche, oder Vorraum, 2 Zimmer, Kabinett und Küche. 

 

Auf dieses Wohnprojekt folgten weitere Gemeindebeschlüsse:

21. 9. 1923    über 25 000 Wohnungen in 5 Jahren ,                                                                 außerdem wurde die Mietzinsabgabe durch die                                                       Wohnbausteuer ersetzt, die allein für den Wohnbau diente.

da die Wohnungen 1 Jahr früher als geplant fertiggestellt wurden wurde im

Frühjahr 1927         über 5000 weitere Wohnungen 1927 entschieden

Herbst 1927 je 6000 Wohnungen für die nächsten 5 Jahre.

Im Hinblick auf die bis 1923 von der Gemeinde Wien errichteten 4000 Wohnungen zusammen 64000 Wohnungen!